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Grosswetterlagen

Grosswetterlage: WA - Westlage, antizyklonal

Über Frankreich bis Mitteleuropa liegt ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet, das nach Norden hin langsam in Tiefdruck übergeht. In der Höhe wird das Druckbild meist durch einen zonal ausgerichteten Höhenrücken subtropischen Ursprungs gestützt. Einzelne  Tiefdruckstörungen können mit ihren Fronten zeitweise auf Norddeutschland übergreifen. Die parallel zu den Isobaren verlaufenden Westwinde advehieren meist maritim milde Luftmassen, so dass die Temperaturen überdurchschnittlich hoch ausfallen, die Niederschlagsmenge aber meistens unterdurchschnittlich niedrig ausfällt. 

Verwandte Grosswetterlagen: Wz, BM

Maximale Häufigkeit: August

Minimale Häufigkeit: Mai

Grosswetterlage: Wz - Westlage, zyklonal

Ein grossräumiges Hochdruckgebiet liegt über Südfrankreich bis Norditalien, nördlich davon herrscht Tiefdruck. Tiefdruckstörungen  wandern meist vom Nordatlantik über die britischen Inseln bis zur Nordsee bzw. Ostsee und streifen dabei mit ihren Fronten Mitteleuropa. Das steuernde Zentraltief befindet sich etwa 60°N, das in einem breiten Langwellentrog von Island bis Skandinavien eingebettet ist. Die Temperaturen liegen aufgrund der relativ maritimen Luftmassen meist leicht über der Monatsmitteltemperatur, im Sommer liegen die  Temperaturen allerdings meist unter der Monatsmitteltemperatur. Allgemein kann von einer überdurchschnittlichen Niederschlagsmenge

in dieser Grosswetterlage ausgegangen werden.

Verwandte Grosswetterlagen: Wa, WS

Maximale Häufigkeit: August

Minimale Häufigkeit: April

Grosswetterlage: WS - Südliche Westlage

Charakteristisch für diese Westlage ist eine weit nach Süden verschobene Frontalzone, die teilweise von Südspanien über dem Mittelmeer bis zum nordöstliche Mittelmeergebiet verläuft. Dementsprechend greift der Tiefdruck bis in den Mittelmeerraum über, teilweise sogar bis Nordafrika. Einzelne Tiefdruckgebiete wandern über dem Golf der Biskaya Richtung Mitteleuropa und bringen unbeständiges Wetter.  Nicht selten befindet sich über dem nördlichen subpolaren Gebiet ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet, was unter einer östlichen Strömung für einen Ausbruch der polaren Luftmassen in Richtung des subpolaren Gebiets führt. In der Regel führt diese GWL zu kühlen Temperaturen in den Frühlings- bis Sommermonaten, im Herbst und Winter dagegen zu überdurch-schnittlichen Temperaturen, wobei auch einzelne sehr kühle Tage möglich sind. Die Niederschlagsmenge liegt meist überdurchschnittlich.

 

Verwandte Grosswetterlagen: HFz, HNFz, Wz

Maximale Häufigkeit: Dezember

Minimale Häufigkeit: September

Grosswetterlage: WW - Winkelförmige Westlage

Ähnlich wie bei der zyklonalen Westlage verläuft eine glatte Frontalzone vom Seegebiet Schottlands bis zur Ostsee, biegt aber dann scharf nach Norden ab. Ursächlich hierfür ist ein markantes Hochdruckgebiet über Russland, das sämtliche Tiefdruckstörungen entsprechend der Frontal-zone nach Norden lenkt. Während das östliche Mitteleuropa überwiegend vom Hochdruckgebiet antizyklonal beeinflusst bleibt, greifen zeitweise Fronten auf das westliche Mitteleuropa über, werden aber schnell stationär (über Deutschland). Häufig wird auch der Begriff "Barosumpf" bei dieser GWL genannt, da die Luftdruckunterschiede über Deutschland meist sehr niedrig sind. Im Frühjahr, sowie im Sommer ist diese GWL eher für leicht unterdurchschnittlich warmes Wetter bekannt. Im Herbst, sowie im Winter fallen die Temperaturen meist leicht überdurchschnittlich aus. Auch hier ist die Niederschlagsmenge meist überdurchschnittlich hoch.

Verwandte Grosswetterlagen: SEa, SEz, HFa

Maximale Häufigkeit: November

Minimale Häufigkeit: Mai

Grosswetterlage: SWa - Südwestlage, antizyklonal

Zwischen einer Hochdruckbrücke von Spanien bis Polen und tiefem Luftdruck von den Azoren bis zum Nordmeer erstreckt sich eine im 45° ausgerichtete Frontalzone. Einzelne Tiefdruckgebiete streifen Schottland und Norwegen, Mitteleuropa bleibt meistens niederschlagsfrei. Eine Ausnahme bildet das westliche Deutschland in den  Hochsommer-monaten bei energiereichen Luftmassen. Durch die Advektion von kontinentalen Luftmassen fällt unterdurchschnittlich viel Niederschlag. Die Temperaturen liegen aber im Regelfall über den Monatsmittel-temperaturen.

Verwandte Grosswetterlagen: SWz, HM

Maximale Häufigkeit: Oktober

Minimale Häufigkeit: Juni

Grosswetterlage: SWz - Südwestlage, zyklonal

Zwischen hohem Luftdruck über dem Mittelmeer bis zur Ukraine und tiefem Luftdruck über dem Nordatlantik bis Südskandinavien verläuft eine im 45° Winkel ausgerichtete Frontalzone. Einzelne Tiefdruckgebiete wandern von Grossbritannien über die Nordsee nach Skandinavien, wobei

deren Fronten Mitteleuropa stark beeinflussen. Das Übergreifen von Kaltfronten sorgt in den Sommermonaten oftmals für eine hohe Gewitter-aktivität, da der Temperaturgradient zwischen subpolaren und sub-tropischen Luftmassen dann besonders hoch ist. In jeder Jahreszeit liegen die Temperaturen bei dieser Grosswetterlage über den Normal-temperaturen, ebenso ist die Niederschlagsmenge überdurchschnittlich hoch.

Verwandte Grosswetterlagen: Wz, TRM, SWa

Maximale Häufigkeit: Januar

Minimale Häufigkeit: Juli

Grosswetterlage: NWa - Nordwestlage, antizyklonal

Über Grossbritannien bis Norditalien erstreckt sich ein Hochdruckgebiet, das durch einen Höhenrücken vom Mittelmeerraum über Frankreich nach GB gestützt wird. Über Skandinavien bis zur Ukraine verläuft eine gekippte Frontalzone, in dessen einzelne schwächere Tiefdruckgebiete  ein-gebunden sind. Die Fronten der Tiefdruckgebiete greifen nur zeitweise auf die Osthälfte Deutschlands über. Im Winter kommt es aufgrund der Advektion von maritim subpolaren Luftmassen zu einer überdurchschnitt-lich warmen Witterung, im Frühjahr bis zum Herbst sorgt diese GWL allerdings über ein unterdurchschnittliches  Temperaturniveau. Die Niederschlagsmenge bleibt unterdurchschnittlich hoch.

Verwandte Grosswetterlagen: NWz, HB

Maximale Häufigkeit: Juli

Minimale Häufigkeit: Oktober

Grosswetterlage: NWz - Nordwestlage, zyklonal

Zwischen einen blockierenden Subtropenkeil über Südwestfrankreich bis Irland und einem Tiefdrucksystem über der Ostsee bis Südosteuropa erstreckt sich eine nach Südosten ausgerichtete Frontalzone. Einzelne Tiefdruckstörungen ziehen langsam über Mitteleuropa nach Südost-europa und beeinflussen Mitteleuropa mit ihren Fronten nachhaltig. Wie auch bei der antizyklonalen Nordwestlage liegen die Temperaturen meist unter den Monatsmitteltemperaturen, eine  Ausnahme bilden auch hier die Wintermonate. Wie gewöhnlich ist dank des zyklonalen Einflusses mit einer  überdurchschnittlichen

Niederschlagsmenge zu rechnen.

Verwandte Grosswetterlagen: Wz, TRM, NWa

Maximale Häufigkeit: Juli

Minimale Häufigkeit: Mai

Grosswetterlage: HM - Hoch Mitteleuropa

Der komplette mitteleuropäische Raum liegt unter einem flaches Hochdruckgebiet, das von Westen her durch einen Höhenrücken gestützt wird. Oftmals kommt es zur Ausprägung einer besonders stabilen Lage (teilweise auch Omegalage), da das Hochdruckgebiet von einem mit Kalt-luft gefüllten Trog an der Ostflanke und der nordatlantischen Frontal-zone auf der Westseite flankiert wird. Über Mitteleuropa herrscht im Kern-bereich des Hochdrucksystems ein geringer Druckgradient. Aufgrund des starken antizyklonalen Einflusses fällt in dieser Grosswetterlage unter-durchschnittlich viel Niederschlag. Die durchschnittlichen Temperaturen liegen im Winter nahe am Mittelwert, je nach Luftmasse kann das Temperaturniveau aber auch deutlich unter dem Mittelwert liegen. Im Rest des Jahres treten meist  überdurchschnittlich hohe Temperaturen auf.

 

Verwandte Grosswetterlagen: SWa, Sa, SEa, BM

Maximale Häufigkeit: September

Minimale Häufigkeit: April

Grosswetterlage: BM - Hochdruckbrücke (Rücken) Mitteleuropa

Zwischen dem Subtropenkeil und einem osteuropäischen Hochdruck-gebiet regeneriert sich eine brückenartige Verbindung über Mitteleuropa. Oftmals kann sich sogar eine ausgedehnte Hochdruckbrücke zwischen dem Azorenhoch und einem russischem Kontinentalhoch ausbilden. Nord- bis nordwestwärts dieser Hochdruckbrücke verläuft die Frontal-zone, einzelne  Tiefdruckentwicklungen können unter Kaltluftadvektion die  Hochdruckbrücke zweitweise durchbrechen. Über dem Mittelmeer befindet sich ein zyklonales Gesamtsystem, das meist aus abgetropften subpolaren Luftmassen entsteht. Ebenso wie bei der Grosswetterlage HM liegt die Niederschlagsmenge unter dem Durchschnitt. Das Temperatur-niveau liegt im Winter unter den Durchschnittswerten, in den anderen Jahreszeiten über dem Durchschnittsniveau.

 

Verwandte Grosswetterlagen: Wa, HM

Maximale Häufigkeit: Dezember

Minimale Häufigkeit: März, Mai

Grosswetterlage: TM - Tief Mitteleuropa

Über Mitteleuropa befindet sich ein ausgeprägtes und abgeschlossenes Tiefdruckgebiet, das durch abgetropfte Höhenkaltluft generiert wird. Der Tiefdruck wird von Westen, Norden und Osten von Hochdruck flankiert, so dass über Mitteleuropa meist eine nördliche bis östliche Bodenströmung existiert. Die atlantische Frontalzone spaltet sich über dem Nordatlantik in einen über dem Nordmeer verlaufenden Zweig und einen Richtung Mittelmeer verlaufenden Zweig. Die Witterung unter dieser Grosswetter-lage ist oft recht feucht und kühl, d.h. die Temperaturen sind unterdurch-schnittlich, während die Niederschlagsmenge überdurchschnittlich ist.

Verwandte Grosswetterlagen: HFz, HNFz

Maximale Häufigkeit: April

Minimale Häufigkeit: August

Grosswetterlage: Na - Nordlage, antizyklonal

Unter einem westeuropäischen Hochkeil erstreckt sich von Westeuropa bis zum Nordmeer ein Hochdruckgebiet bzw. in manchen Fällen auch eine Hochdruckbrücke zu einem Polarhoch. Flankiert wird das antizyklonale System durch einen markanten Trog über Osteuropa, dessen Tiefdruck-ausläufer unter einer Süd- bis südöstlichen Zugbahn das östliche Mittel-europa streifen. Das osteuropäische Tiefdrucksystem advehiert oftmals sehr kühle Luftmassen nach Mitteleuropa, wodurch die Temperaturen teilweise deutlich unter dem Durchschnitt liegen. Ebenfalls ist die Nieder-schlagsmenge aufgrund des Hochdruckeinflusses unterdurchschnittlich. 

 

Verwandte Grosswetterlagen: Nz, TRM, HB; NWa

Maximale Häufigkeit: Mai

Minimale Häufigkeit: Oktober

Grosswetterlage: Nz - Nordlage, zyklonal

Über den britischen Inseln bis zum Nordmeer erstreckt sich ein meridional ausgerichtetes Hochdruckgebiet, in manchen Fällen auch eine meridional ausgerichtete Hochdruckbrücke zu einem Polarhoch. Über dem Baltikum, sowie Osteuropa befindet sich ausgedehntes Tiefdruckgebiet, dessen Ausläufer bis ins Mittelmeer reichen können. Auf einer nord- bis nord-östlich ausgerichteten Frontalzone über Skandinavien bis Mitteleuropa überqueren meist kleinere Tiefdruckstörungen Mitteleuropa. Durch den zyklonalen Einfluss liegen die Niederschlagsmengen oftmals über dem Durchschnitt. Die einfliessende Kaltluft aus Norden erzeugt eine unter-durchschnittlich temperierte Witterung.

Verwandte Grosswetterlagen: Na, TRM, HB; NWz

Maximale Häufigkeit: Juli

Minimale Häufigkeit: Dezember

Grosswetterlage: HNa - Hoch Nordmeer-Island, antizyklonal

Über dem Seegebiet vor Schottland bis Island und teilweise auch Grönland liegt ein abgeschlossenes Hochdruckgebiet, das sich über einem schwach ausgeprägten Höhenrücken, meist einem abge-schlossenen Hochkeil regeneriert. Über Mitteleuropa liegt ein zweites, brückenartiges Hochdruckgebiet mit Anschluss an das Hoch über Island. Die Frontalzone spaltet sich über dem Nordatlantik in einem über West-grönland weisenden Zweig und einen nach Südeuropa gerichteten Zweig. Über dem Mittelmeer herrscht meist Tiefdruck. Im Spätfrühling, im Sommer, sowie im Frühherbst tendieren die Temperaturen zu normal, in den Wintermonaten liegen die Temperaturen aber deutlich unter dem Durchschnitt. Die Niederschlagsmenge liegt wie bei fast allen anti-zyklonalen Varianten unter normal. 

Verwandte Grosswetterlagen: HNz, Na, Nz, HB

Maximale Häufigkeit: Juni

Minimale Häufigkeit: Januar

Grosswetterlage: HNz - Hoch Nordmeer-Island, zyklonal

Wie bei der antizyklonalen Variante befindet sich ein markantes Hochdruckgebiet im Gebiet Island-Nordmeer, allerdings fehlt das Hochdruckgebiet über Mitteleuropa. Mitteleuropa gelangt dabei entweder unter eine kühle nördliche Strömung des Hochdruckgebietes oder unter eine relativ warme südwestliche bis südliche Strömung eines über der atlantischen Frontalzone kommenden Tiefdruckgebietes. Die Advektion von subpolaren bis polaren Luftmassen an der Rückseite des Hochdruck-gebietes leitet oftmals einen kühlen Wetterabschnitt über Mitteleuropa ein, da die Kaltluftmassen von den Tiefdruckgebieten immer wieder nach Mitteleuropa einfliessen können. So liegt das Temperaturniveau bei dieser Grosswetterlage jahreszeitlich unter dem Durchschnitt, der Niederschlag über dem Durchschnitt.

Verwandte Grosswetterlagen: HNa, WS, Nz, TM

Maximale Häufigkeit: Mai

Minimale Häufigkeit: September

Grosswetterlage: HB - Hoch Britische Inseln

Ein abgeschlossener Hochkeil über den Azoren bis Irland regeneriert ein blockierendes Hochdruckgebiet über dem Seegebiet der britischen Inseln. An der Ostflanke des Hochdruckgebietes stossen subpolare Luftmassen bis in das Mittelmeer vor, was häufig zu Zyklogenese über dem östlichen Mittelmeer führt. Über dem mit Kaltluft gefüllten Trog streifen Tiefdruck-ausläufer nur selten das östliche Mitteleuropa, so dass es zu einer durchwegs zu trockenen Witterung kommt. Die Temperaturen liegen in jeder Jahreszeit unter dem Durchschnitt.

Verwandte Grosswetterlagen: HNa, HNz, NWz, NWa

Maximale Häufigkeit: Juni

Minimale Häufigkeit: Dezember

Grosswetterlage: TRM - Trog Mitteleuropa

Zwischen einem relativ weit amplifizierten Subtropenhoch und einem osteuropäischem Hochdruckgebiet erstreckt sich ein Trog von Nord-europa über Mitteleuropa bis in das Mittelmeer. Durch Zyklogenese im Golf von Genua kann sich des Öfteren ein Tiefdruckgebiet ausbilden, das nach weiterer Intensivierung über feuchtwarmen Luftmassen des Mittelmeers nach Mittel- bzw. Osteuropa abzieht (VB-Lage) und dort für beachtliche Niederschlagsmengen sorgen kann. Grundsätzlich ist die Niederschlagsmenge überdurchschnittlich hoch, während  die Durch-schnittstemperaturen mit Ausnahme des Winters zu niedrig ausfallen.

Verwandte Grosswetterlagen: NWz, Nz

Maximale Häufigkeit: November

Minimale Häufigkeit: August

Grosswetterlage: NEa - Nordostlage, antizyklonal

Über Grossbritannien bis Russland erstreckt sich eine Hochdruckbrücke, mit antizyklonaler Ausbuchtung nach Mitteleuropa. Dabei verläuft die eigentliche nordatlantische Frontalzone von Neufundland über Island nach Nordskandinavien. Zwischen dem antizyklonalem System und einem weit ausgedehnten Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer herrscht über Mitteleuropa eine nordöstliche Bodenkomponente. Durch die Advektion von kontinentalen Luftmassen existiert im Spätherbst bis in den Vorfrühling eine trockenkalte Witterung, in den sommerlichen Monaten liegen die Temperaturen meist über dem Durchschnitt, es bleibt aber trocken.

Verwandte Grosswetterlagen: HFz, HFa, NEa, TM

Maximale Häufigkeit: Juni

Minimale Häufigkeit: Dezember

Grosswetterlage: NEz - Nordostlage, zyklonal

Bei der zyklonalen Variante ist das Hochdruckgebiet von Britannien nach Skandinavien gegenüber der antizyklonalen Variante etwas nach Norden vorschoben. Dadurch kann sich über Mitteleuropa, sowie dem Mittelmeer zyklonaler Einfluss generieren, der sich bis zu den Azoren erstrecken kann. In den Sommermonaten gleitet häufig kontinentale Warmluft aus Osteu-ropa auf mitteleuropäische Kaltluft auf. Mit Ausnahme des Frühherbstes liegen die Temperaturen unter den für die Jahreszeit üblichen Temperatu-ren. Durch die kontinentalen Luftmassen liegen die Niederschlagswerte bei dieser Grosswetterlage unter den Normalwerten, eine Ausnahme können die Wintermonate bilden.

Verwandte Grosswetterlagen: TM, HNz, NEA

Maximale Häufigkeit: April

Minimale Häufigkeit: November

Grosswetterlage: HFa - Hoch Fennoskandien, antizyklonal

Über Atlantik erstreckt sich ein meridional ausgerichteter Langwellentrog, der auf seiner Vorderseite warme Luftmassen nach Skandinavien führt und dort für einen Hochkeil sorgt. Korrespondierend entsteht unter diesem Hochkeil über Fennoskandinavien bis Russland ein Hochdruckgebiet, in den Wintermonaten meist von kräftiger Ausprägung. Die Frontalzone führt

vom Nordatlantik über die britischen Inseln und biegt dann scharf nach Norden über das Nordmeer ab. Mitteleuropa bleibt im Einflussbereich des antizyklonalen Systems. An der Ostflanke des Hochdruckgebietes er-streckt sich ein mächtiger Trog, der den mittleren und östlichen Mittel-meerraum zyklonal beeinflusst. Über die Rückseite des Hochdruckge-bietes fliessen kontinental trockene Luftmassen nach Mitteleuropa ein, so dass ein trockener Wetterabschnitt unter der Grosswetterlage eingeleitet wird. Im Sommer liegen die Temperaturen meist deutlich über den  Durch-schnittstemperaturen, im Winter oftmals deutlich darunter. Frühling sowie Herbst stellen einen Übergangszeitraum dar.

Verwandte Grosswetterlagen: HFz, HNFz , SEz, NEz, HNFa, SEa, NEa

Maximale Häufigkeit: März

Minimale Häufigkeit: Juni

Grosswetterlage: HFz - Hoch Fennoskandien, zyklonal

Über Fennoskandinavien liegt ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet, an dessen Rückseite zeitweise Kaltlufttropfen nach Süden bzw. Westen wandern. Mitteleuropa wird von einem umfangreichen Tiefdrucksystem beeinflusst, so dass eine östliche Bodenströmung existiert. Die Frontal-zone teilt sich über dem Nordatlantik in einem über Spanien weisenden Ast und einen zwischen Ostgrönland und Skandinavien weisenden Ast. Durch das Abtropfen von Kaltluft an der Rückseite des Hochdruck-gebietes kommt es vor allem im Winter, aber auch im Frühjahr oder Herbst oftmals zu einer sehr kühlen Witterung mit unterdurchschnittlichen Temperaturen. Im Sommer liegen die Temperaturen meist über den Durchschnittswerten. Über die Niederschlagsverteilung lässt sich keine allgemeine Aussage machen.

Verwandte Grosswetterlagen: HNFz , TM , HFa, HNFa

Maximale Häufigkeit: Februar

Minimale Häufigkeit: Juni

Grosswetterlage: HNFa - Hoch Nordmeer-Fennoskandien, antizyklonal

Über Island bis Russland erstreckt sich eine zonal ausgerichtete Hochdruckbrücke, die unter Höhenwarmluft regeneriert wird. Der antizyklonale Einfluss erstreckt sich nach Süden hin bis nach Mitteleuropa und wird durch ein umfangreiches Tiefdrucksystem über Westeuropa bis zum Mittelmeer flankiert. Nördlich des Hochdrucks bildet sich oft eine sehr starke Frontalzone aus. Über die Ostflanke des Hochs kommt es zur Advektion subpolarer Luftmassen bis nach Grossbritannien. Durch die rege südöstliche bis östliche Bodenströmung kommt es im Frühjahr, sowie im Sommer meist zu überdurchschnittlich hohen Temperaturen, im Winter und Herbst hingegen zu unterdurchschnittlichen Temperaturen. Die trockenen Luftmassen bringen unterdurchschnittlich viel Niederschlag.

Verwandte Grosswetterlagen: HNFz , SEz, HNz, SEa, HNa

Maximale Häufigkeit: Mai

Minimale Häufigkeit: Oktober

Grosswetterlage: HNFz - Hoch Nordmeer-Fennoskandien, zyklonal

Wie bei der antizyklonalen Form streckt sich eine Hochdruckzone von Island bis Nordrussland, die im Süden durch ein zyklonales System flankiert wird, oftmals ein Kaltlufttropfen. Mitteleuropa wird von Tiefdruckgebieten beeinflusst, die unter einer östlichen Bodenströmung subpolare Luftmassen nach Mitteleuropa advehieren. Im Sommer stellen sich oftmals ein ausgeglichenes Temperaturniveau ein, im Rest des Jahres liegen die Temperaturen aber deutlich unter dem Durchschnitt. Die Niederschlagsmenge liegt über dem Durchschnitt.

 

Verwandte Grosswetterlagen: HNz , TM, WS, HNFa, SEa

Maximale Häufigkeit: März

Minimale Häufigkeit: September

Grosswetterlage: SEz - Südostlage, zyklonal

Über Russland bis zur Ukraine liegt ein kräftiges Hochdruckgebiet, dessen Hochdruck bis nach Skandinavien reicht. Die Frontalzone verläuft nördlich des Subtropenkeils zum Mittelmeer und biegt dann über Mitteleuropa nach Skandinavien ab. Über Grossbritannien bis zum Mittelmeer befindet sich ein Tiefdrucksystem, teilweise können Tiefdruckausläufer auf Mitteleuropa übergreifen. Die Temperaturen liegen in der Regel leicht unter dem Durchschnitt. Über den Niederschlag lässt sich keine allgemeine Aussage machen, die Tendenz zeigt aber eher zu unternormal hohen Niederschlagsmengen.

Verwandte Grosswetterlagen: TRW, Sz, SEa

Maximale Häufigkeit: Februar

Minimale Häufigkeit: August

Grosswetterlage: Sa - Südlage, antizyklonal

Über dem Nordatlantik bis Westeuropa befindet sich ein meridional ausgerichteter Trog, der auf seiner Vorderseite einen subtropische Warmluft nach Norden advehiert. Über dem mit Warmluft gefüllten Höhenrücken kann sich auf der Rückseite ein Hochdruckgebiet generieren, dessen Ausdehnung von Südosteuropa bis Russland reichen kann. Die atlantische Frontalzone biegt über Südwesteuropa nach Norden ein und verläuft über Skandinavien Richtung Barentssee. Die südliche Bodenströmung ruft ganzjährliche eine überdurchschnittliche warme Witterung hervor. Der antizyklonale Einfluss verhindert  Nieder-schlag weitestgehend und ruft eine unterdurchschnittlich hohe Nieder-schlagswahrscheinlichkeit hervor.

Verwandte Grosswetterlagen: Sz, SEz, SEa, HM

Maximale Häufigkeit: November

Minimale Häufigkeit: Juli

Grosswetterlage: Sz - Südlage, zyklonal

Über Südosteuropa erstreckt sich ein Hochkeil nach Norden, auf dessen Welle sich ein Hochdruckgebiet befindet. Das Zentraltief über dem Nordatlantik befindet sich häufig zwischen Grossbritannien und Island, dessen Tiefdruck reicht aber bis mindestens nach Frankreich. Die Frontalzone verläuft über Südspanien nach Mitteleuropa. Mitteleuropa befindet sich im Einflussbereich des zyklonalen Systems und wird zeitweise von Tiefdruckwellen gestreift. Die Witterung ist aufgrund der Advektion subtropischer Luftmassen ganzjährig zu warm. Die Nieder-schlagsmenge ist im Herbst und im Winter leicht unternormal, im Sommer und im Frühjahr sind aufgrund der meist regen Gewitteraktivität keine allgemeinen Aussagen machbar.

Verwandte Grosswetterlagen: TB, Sa

Maximale Häufigkeit: Dezember

Minimale Häufigkeit: Mai, Juli, August

Grosswetterlage: TB - Tief Britische Inseln

Ein steuerndes Zentraltief liegt über dem Seegebiet der britischen Inseln. Tiefdruckstörungen wandern kreisförmig vom Golf der Biskaya über Mitteleuropa nach Norden, an der Nordflanke werden die Tiefdruckstörungen nach Westen gelenkt. Die Frontalzone verläuft nördlich des Subtropenhochs nach Südspanien über Oberitalien zum östlichen Mitteleuropa. Die meist süd bis südwestliche Strömung des Zentraltiefs bringt über Mitteleuropa überdurchschnittliche Temperaturen. Der zyklonale Einfluss generiert allerdings eine überdurchschnittliche Niederschlagsmenge.

Verwandte Grosswetterlagen: Sz, Sa

Maximale Häufigkeit: Mai

Minimale Häufigkeit: Januar

Grosswetterlage: TRW - Trog Westeuropa

Östlich eines nach Norden verschobenen Subtropenhochs erstreckt sich ein Trog vom Nordmeer über Frankreich bis nach Südspanien. Der Trog wird im Osten durch kontinentales Hochdruckgebiet flankiert, so dass über Mitteleuropa eine süd bis südwestliche Bodenströmung existiert. Die Frontalzone verläuft von Island Richtung Südwesteuropa und biegt über die Balearen nach Norden Richtung Mitteleuropa ab. Die Temperaturen liegen über dem Durchschnittsniveau. Niederschlagsmässig sind keine allgemeinen Aussagen zu machen, im Winter geht die Tendenz aber eher zu unternormal.

 

Verwandte Grosswetterlagen: Sz, Sa 

Maximale Häufigkeit: Mai

Minimale Häufigkeit: Januar

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Bemerkung:

Die Angaben des durchschnittlichen Temperaturniveaus und der Niederschlagsmengen der jeweiligen Grosswetterlage sind gemittelte Werte. Je nach Wetterlage können die aktuellen Werte von den gemittelten etwas abweichen. 

Literatur: Katalog der Grosswetterlagen Europas (1881 - 1998), nach Paul Hess und Helmuth Brezowsky,

5. verbesserte und ergänzte Auflage

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Grosswetterlage: SEa - Südostlage, antizyklonal

Über Südosteuropa erstreckt sich ein Hochkeil bis nach Skandinavien. Korrespondierend dazu befindet sich am Boden ein Hochdruckgebiet, manchmal auch eine in die langgezogene Hochdruckzone, so dass über Mitteleuropa eine südöstliche Strömung existiert. Über dem Nordatlantik befindet sich ein Tiefdrucksystem, dessen Ausläufer das westliche Mitteleuropa zeitweise streifen können. Im Winter zeigt sich die Tendenz zu einer kühlen Witterung, im restlichen Jahr liegen die Temperaturen über dem Durchschnitt. Die Niederschlagsmenge ist unterdurchschnittlich hoch.

Verwandte Grosswetterlagen: SEz, Sa, HFa

Maximale Häufigkeit: März

Minimale Häufigkeit: Juli

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Einteilung von Grosswetterlagen

Grosswetterlagen werden in verschiedene Zirkulationsformen (ZF) eingeteilt. Man differenziert zwischen einer zonalen Zirkulation, einer gemischten Zirkulation und einer meridionalen Zirkulation. 

Bei einer zonalen Zirkulation liegt die Frontalzone in Richtung der Breitengrade. Dies ist gewährleistet solange eine glatte West-Ost Strömung existiert, d.h. über dem subpolaren Raum herrscht Tiefdruck und über dem subtropischen Raum herrscht Hochdruck. Entsprechend stellt sich ein relativ hoher Temperaturgradient an der Frontalzone ein, was eine kräftige Zyklogenese erlaubt.

Von einer gemischten Zirkulation spricht man, sobald die meridionale und zonale Strömungskomponente etwa gleich groß sind. Bei einer solchen Konstellation liegt die Frontalzone meist im + - 45° Winkel auf einem Breitengrad, so dass zwar ein Austausch der Luftmassen erfolgt, allerdings nicht in der Intensität wie bei der meridionalen Zirkulationsform.

Bei einer meridionalen Zirkulation liegt die Frontalzone in Richtung der Längengrade. In der Regel tritt dies bei einem blockierenden Hochdruckgebiet in subpolaren Gebieten oder bei einer von nordsüdlicher Positionierung eines Troges auf. Einzelne Tiefdruckgebiete wandern entweder von Nord nach Süd oder von Süd nach Nord. Eine solche Zirkulationsform erlaubt eine hohe Abweichung der Temperaturen von den Normalwerten.

Zonale Zirkulationsfomen

Gemischte Zirkulationsfomen

Meridionale Zirkulationsfomen

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